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Weingartengespräche am Bioweingut Johannes Zillinger

Weingartengespräche_Zillinger_(c)Reinhar

Am 28. Mai 2021 – nach einer unfreiwilligen Pause –

fand die erste AfterWork am Bauernhof-Veranstaltung statt!

Getestet und geimpft stiegen nach dem Check durch

die Corona-Beauftragte 19 TeilnehmerInnen in den Autobus,

der uns nach Velm-Götzendorf, Bezirk Gänserndorf, führte.

Die Projektleiterin Kornelia Zipper und der Weinexperte Reinhard Geßl

vom FiBL erzählten im Bus schon viel Wissenswertes über Wein,

den Geschmack und vor allem über den Boden, in dem Millionen

von Bakterien und Bodenlebewesen aus der Biomasse und den mineralischen Anteilen einen fruchtbaren Boden („Bodenkrümel“) machen, der genug Kraft hat, Lebensmittel hervorzubringen.

(Fast) die gesamte Familie Zillinger in drei Generationen (Vater, Sohn & Ehefrau Claudia mit Tochter Miriam) empfing uns mit großer Freundlichkeit. Es begann im Weingarten am Kellerberg, wo es insgesamt derzeit 104 Keller in vier (!) Etagen im Lößhügel gibt. Die Sonne zeigte sich sofort und das Mailüfterl war lau, als wir im Weingarten standen und den Erzählungen und Erklärungen von Johann (Vater) und Johannes (Sohn) lauschten. Der Betrieb wurde schon von Johann Zillinger seit 1984 in biologischer Wirtschaftsweise geführt, 2012 haben Johannes und seine Frau den Betrieb übernommen und auf biodynamische (Demeter-konforme) Produktion umgestellt.

Besonders viel Augenmerk legt der Betrieb auf die Erhaltung eines gesunden Bodens, v.a. durch Bodenbedeckung zwischen den Reihen. Die Erde ist nie offen, dadurch kann sie nicht durch Wind oder Wasser abgetragen werden (pro Jahr und Mensch auf der Welt gehen rund 3.000 kg Boden durch Erosion unwiederbringlich verloren!). Die Begrünung erfolgt u.a. mit Kräutern, derzeit blühen gerade Thymian und Katzenminze, was zusätzlich wunderschön aussieht. Die Blühstreifen schützen und ernähren den Boden, aus den Kräutern werden außerdem Extrakte und Tees erzeugt, die wieder in den Weingarten zurückkommen und z.B. vor Echtem Mehltau oder Blauschimmel schützen.

Alle zwei Jahre wird in  den jüngeren Anlagen selbstgemachter Kompost aufgebracht, ein benachbarter viehhaltender Betrieb steuert Mist bei.

Eine Premiere für alle war die Verkostung von Weinblättern, Erde und Wein. Man durfte raten, welcher Wein zu welchen Blättern und zu welchem Bodengeschmack („eluiert“ in Wasser) gehört. Die Weinblätter schmeckten wirklich sehr verschieden, beim Geschmack der Erde Unterschiede herauszufinden, war schon schwieriger.

Lustig war es auf jeden Fall!

Am Betrieb konnten wir einen Blick in das Weinlager werfen, dort standen Holzfässer (die Johannes Zillinger oft gebraucht von anderen Biobetrieben kauft) und Amphoren. Eine Weinbildungsreise nach Georgien vor einigen Jahren löste einiges aus beim Biowinzer und so findet man auf der Weinkarte „naturalwines“ (Naturweine) ohne Zusatzstoffe. In den Amphoren, die in der Erde eingegraben sind, reift der Wein besonders langsam und bei gleichmäßiger Temperatur.

Den fachlichen Abschluss übernahm die Tochter (im Volksschulalter), die uns mit großer Freude ihre hingebungsvoll gepflegten und geliebten Hühner, Pfauentauben, Wachteln und Kaninchen zeigte.

Nach all diesen Erklärungen ging es dann zum „praktischen“ Teil über und wir konnten vier Weine verkosten und uns mit einer kleinen Kostprobe aus Aufstrich und Brot schmecken lassen. Und es wurde weiter mit dem Vater und dem Sohn gefachsimpelt und geplaudert!

Wer nicht dabei war und neugierig geworden ist, kann das Bioweingut gerne besuchen!

Und in Wien gibt es jeden Freitag und Samstag die Möglichkeit, im Ersten Bezirk am Bio-Markt

auf der Freyung Zillinger-Weine zu kaufen!

 

  Bioweingut JOHANNES ZILLINGER KG

  Landstraße 70, 2245 Velm-Götzendorf

  +43 676 635 7881

  jz@velue.at

  www.velue.at

Fotos: Reinhard Geßl, ÖKL

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