top of page
Start

Gänseschnattern und Herbstgemüse - 19. Oktober 2018

Bei wunderschönem Herbstwetter führte uns unsere AfterWork Landpartie in das Weinviertel zu zwei sehr spannenden Bauernhöfen. Der Ausklang fand in Grinzing in gemütlicher Runde beim Bioweinbauern statt.

Ganserl- und Hühnerhof Riedl in Göllersdorf

 

Der Hof von Jungbauer Hermann Riedl liegt am Ortsende von Porrau, wo wir von ihm und von Doris Gschladt, der Obfrau des Vereins Weinviertler Weidegänse bei wunderschönem Herbstwetter herzlich empfangen wurden.

Und es war ein schönes Erlebnis gleich zum Einstieg: Mit blauen Plastiküberziehern auf unseren Schuhen hat Hermann Riedl für uns seine Weide aufgemacht, und 120 Lohmann Brown Legehühner sind neugierig auf uns zugekommen. Ganz vertrauensselig haben sich von uns aufheben und streicheln lassen!

Den fahrbaren Hühnerstall auf der Weide hat Herr Riedl mit seinem Vater selbst „zusammengeschweißt“ und eingerichtet. Seine Hühner fühlen sich offensichtlich sehr wohl und legen 300 Eier/Huhn/Jahr. Die Vermarktung der Bio-Eier funktioniert über seine Nachbarin Marion Aigner am Markt in Wien und der Rest ab Hof. Alle Eier werden vorschriftsmäßig gestempelt: 0 = Bio, AT = Österreich, Nr. = Betriebsnummer.

Die 120 Weidegänse in der angrenzenden Wiese waren hingegen naturgemäß aufgeregt und lautstark. Von Doris Gschladt bekamen wir sehr interessante Informationen über die 47.000 Weidegänse, die in ganz Österreich leben. Im Weinviertel halten 18 Betriebe rund 4000 Gänse. Alle Gänse kommen als 1-Tages-Küken aus einer Brüterei in OÖ auf die Bauernhöfe, werden unter der Wärmelampe mit Kamillentee und Topfen liebevoll aufgezogen und ab der 7.-8. Woche dürfen sie direkt auf die Weide. Im Durchschnitt sind die Gänse 6 – 7 Monate auf der Weide (April – Nov.). Durch viel Bewegung draußen und gesundes tiergerechtes Futter entsteht ein kompaktes und geschmackvolles Muskelfleisch – es bleibt mehr Fleisch in der Pfanne. Im Österreichischen Weidegansverein sind sowohl biologisch als auch konventionell wirtschaftende Betriebe organisiert. Der österreichische Bedarf wird leider nur zu ca. 20 % gedeckt – der Großteil der Gänse kommt nach wie vor aus Intensivtierhaltung aus dem Ausland, hauptsächlich Ungarn.  

Hermann Riedl hat einen speziellen Schlachtraum für seine Gänse und Masthühner (die wir noch unter der Wärmelampe sehen durften) eingerichtet. Der Verein hat auch einige Gemeinschaftsschlachtanlagen in Österreich und es wird alles von der Gans verwertet. So werden auch die Federn gesammelt, getrocknet und nach Vorarlberg zu einer Bettenfirma geliefert.

Die Vermarktung der Riedl-Gänse erfolgt direkt ab Hof und wir durften einige Köstlichkeiten vom Gänseschmalz bis zur geräucherten Gänsebrust verkosten.  

www.weidegans.at

Fotos: ÖKL

BIOHOF zum GRÜNEN BAUM in Göllersdorf

 

Ein paar Schritte weiter wurden wir liebevoll von Marion Aigner-Filz auf ihrem BIOHOF zum GRÜNEN BAUM „am roten Teppich“ empfangen. Marion hat vor 26 Jahren das alte Gasthaus ihrer Eltern übernommen und einen kleinen biologisch zertifizierten Betrieb mit Schwerpunkt Gemüsebau daraus gemacht. Sie bewirtschaftet ihre kleinstrukturierte Landwirtschaft mit 3,5 ha fast ausschließlich mithilfe von anderen Frauen und Großteils in Handarbeit, ohne eigenen Maschinenpark. Auf ihrem sozial gerechten „Weiberhof“ werden mittlerweile rund 60 verschiedene Gemüsesorten (von Artischocke bis Zwiebel) sowie Getreide und Obst wie Wein und Himbeeren kultiviert.

Beim Spaziergang zu den Gemüsefeldern sahen und kosteten wir verschiedene Kohlarten und durften zum krönenden Abschluss selbst riesige Süßkartoffeln ausgraben und Physalis naschen. Neben den Einkäufen im Hofladen konnten wir uns noch mit einem exzellenten Süßkartoffel-Eintopf stärkten. Jeden Samstag kann man am Kutschkermarkt, 1180 Wien die tollen Produkte vom BIOHOF zum GRÜNEN BAUM kosten und kaufen.

www.biohofzumgruenenbaum.at

Fotos: ÖKL

Bioweinbau Obermann in Grinzing, Wien

 

Die AfterWork-Landpartie fand im Buschenschank des Bioweinbaus Obermann in Grinzing in Wien seinen stimmigen Ausklang. Martin Obermann führt den Weinbaubetrieb in der fünften Generation und seit 2013 im Haupterwerb. Wir bekamen einen schönen Einblick in die Kellerwirtschaft die direkt hinter einer Tür vom Buschenschank liegt. Durch die beengte Hanglage kann man auf 5 Ebenen zu den 4 ha Weinbauflächen gelangen, wo alle Arbeiten händisch gemacht werden. Interessanterweise sind manche Weinstöcke sogar schon an die 80 Jahre alt.  Ihre Wurzeln reichen bis über 10 m tief in den Boden und haben daher heuer nicht unter der Trockenheit gelitten. Wir konnten die ausgezeichneten Bio-Weine verkosten und speziell der Gemischte Satz der aus 13 Sorten besteht, fand großen Anklang.

 

www.weinbauobermann.at

Fotos: ÖKL

bottom of page