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AfterWork serviert
Premium-Spargel & Edel-Pilze

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Seit Beginn von AfterWork am Bauernhof 2018 wurde noch nie eine

Veranstaltung abgesagt (außer wegen Lockdown) oder verschoben. Heuer

war es dann erstmals soweit: Aufgrund von Dauerregen am 14. April

haben wir das Spargel stechen auf den Wonnemonat Mai verschoben…

Trotz Dauerregen treffen sich die engagierten Teilnehmer:innen von AfterWork am Bauernhof bestens gelaunt am Kagraner Platz zur gemeinsamen Abfahrt. Und schon bei der Einstimmung durch die Projektleiterin Kornelia Zipper auf

die österreichische Landwirtschaft im Bus wird viel gelacht und auch schon einiges gelernt:

Faktencheck: In Österreich gibt es laut Grünen Bericht 2022 rund 155.000 Land- und Forstwirtschaftliche Betriebe. Bei der aktuellen Meldung der AMA in den Medien wird von nur mehr 110.000 Bauernhöfen gesprochen. ACHTUNG: Hier handelt es sich um jene Betriebe, die bei der AMA um Förderung ansuchen. D.h. von den 155.000 Betrieben beziehen rund 40.000 Höfe keine Förderung.
Diesmal besuchen wir zwei Betriebe mit Sonderkulturen Kräuterseitlinge und Spargel. Daher machen wir zuerst einen botanischen Ausflug ins Reich der Pilze: Es gibt 3 Lebensformen: Saphrophyten (Zersetzer), Parasiten (Schmarotzer) und Symbionten (Partner). Kräuterseitlinge sind verwandt mit den Austernpilzen und beide gehören zu den Saphrophyten. Daher kann man sie auch auf z.B. Holzspänen oder Kaffeesud züchten. Anders sind z.B. Steinpilze, sie gehören zu den Symbionten und können nicht gezüchtet werden.
Bevor wir am Betrieb aussteigen auch noch kurze Infos zum Spargel. Asparagus ist eine mehrjährige Steppenpflanze. Dieses Sondergemüse wird bei uns in Dämmen kultiviert und die erste Ernte erfolgt im 2. oder 3. Jahr und geht 8 bis 10 Jahre.  In Österreich gibt es ca. 740 ha Spargelanbau, der Ertrag pro ha ist zwischen 3,5 und 5 t und der Selbstversorgungsgrad liegt in Ö bei 47 %.
 

Marchfelder Bio-Edelpilze, Raasdorf, NÖ

Nach einer Japanreise hat Johannes Edlinger im Jahr 2006 mit der Flaschenzucht von Bio-Kräuterseitlingen in Raasdorf begonnen – eine Pionierleistung! Seit 2011 werden die Pilze nun nach der original asiatischen Methode von Geschäftsführer Sung-Kyung Lee aus Korea gezüchtet. Am Standort auf rund 4000 m2 Betriebsfläche mit 35 Mitarbeiter:innen werden pro Woche 7 Tonnen Kräuterseitlinge produziert – es ist dies die größte Bio-Produktion in Europa.

Die langjährige Mitarbeiterin Iris Abraham führt die AfterWork-Gruppe durch die einzelnen Stationen in den Produktionshallen. Die wiederverwendbaren Plastikflaschen werden maschinell mit einer Mischung aus Holzspänen, Weizenkleie, anderem nährstoffreichen Substrat und Wasser gefüllt. Zugedeckelt werden sie 5 Stunden mit Wasserdampf über 100° C sterilisiert. Im Reinraum wird das flüssige Pilzmycel anschließend in das vorgefertigte Loch eingesprüht – und das jeden Tag bei 13.824 Flaschen!! Die Bebrütung (=Inkubation) bei 22° C dauert 35 Tage bis die ersten Fruchtkörper zu sehen sind. Die Kultivierung (=Wachstum) findet bei 15 ° C und 90 % Luftfeuchte statt und dauert wiederum 16 Tage.
D.h. ein ganzer Zyklus dauert 7 – 8 Wochen. In den einzelnen Reinraumhallen wird 4-6 x pro Tag geerntet. Die
Fruchtkörper werden vereinzelt – und die rausgeschnittenen Pilze werden als Mini-Kräuterseitlinge. Ein oder zwei Pilze bleiben pro Flasche stehen und diese werden bis zu 15 cm groß.
Im Anschluss an die interessante Führung bekommen wir von Frau Elisabeth Schramm noch frisch gebratene Kräuterseitlinge mit Petersilie zur Verkostung. Sie schmecken extrem gut und sind sehr einfach zuzubereiten. Wer noch mehr Bio-Kräuterseitlinge aus Raasdorf kaufen will findet sie in allen Supermärkten wie Billa, Hofer und Spar oder aber auch bei Adamah, markta & Co.

Marchfelder Bio-Edelpilze

Lange Feldgasse 17, 2281 Raasdorf

https://www.marchfelder-bio-edelpilze.at/

Untertitel: Nur die Harten kommen in den Garten ;-)

Fotos: ÖKL

Spargel- und Erdbeerhof Edlinger-Theuringer

Da wir ja schon am Standort des 300 ha Betriebs Edlinger-Theuringer sind überlegen wir kurz mit Johannes Edlinger wie wir die „Spargel-Geschichte“ bei diesem Regen und Gatsch angehen. Dankenswerter Weise fahren wir zumindest mit dem Autobus zum Spargelfeld, wo der Vorarbeiter Anton und sein Kollege nur für uns das Spargel stechen demonstrieren. Herr Edlinger erklärt uns inzwischen im Bus das Kultivieren von Spargel und über die Herausforderungen dieser saisonalen Kultur.
Am Familienbetrieb Edlinger-Theuringer, der seit 260 Jahren besteht, wird seit dem Jahr 2000 neben Zwiebeln und Karotten nun auch Spargel auf 35 ha kultiviert. Auf einem ha werden rund 25.000 Pflanzen gesetzt und im ersten Standjahr wird noch nicht geerntet. Im Sommer sieht man am Spargelfeld die 2-3 m hohen Asparagus-Büsche stehen. Am Betrieb wird Weißer (Ernte unter der Folie) und Grüner Spargel (wächst heraus) produziert und sie sind an der geschützten Marke Marchfelder Spargel beteiligt: Marchfeldspargel g.g.A. Was wir essen, sind also die jungen Triebe. Alles wird nie geerntet, sondern es werden Sprosse übriggelassen, die dann im Sommer austreiben - damit Photosynthese stattfinden kann Der Spargel wird vor allem an Spar geliefert, nur wenig an die Gastronomie.
Wir fahren mit dem Bus zurück und fragen, ob wir uns nicht auch noch die Erdbeeren hinten am Hof anschauen können. Die große, nagelneue Stellagenkultur mit riesigen Erdbeerpflanzen und Erdbeeren unter temperatur-gesteuertem Folientunnel bringt uns zum Staunen! Hier können nun 6 Monate im Jahr heimische Erdbeeren produziert werden – alles mit „Pflücken ohne Bücken“. Diese innovative Kultur werden wir uns nächstes Jahr nochmals genauer anschauen.
Weil heute nicht Spargel gestochen wurde, wird in der Verarbeitungshalle auch nicht Spargel gewaschen. Dafür herrscht in der Erdbeer-Verpackung reges Treiben für die Auslieferung an die Firma Hofer. Am Betrieb Edlinger arbeiten insgesamt rund 80-90 Mitarbeiter:innen, viele schon seit Jahrzehnten. So wie auch Anton, unser Spargel-Vorstecher aus Bulgarien, der schon seit 30 Jahren hier beschäftigt ist.
Zum krönenden Abschluss bekommen wir noch eine ausgezeichnete und vor allen Dingen warme Spargelsuppe mit Erdbeer-Frizzante von Tina Edlinger und ihrem Sohn Christoph, der den Betrieb übernehmen wird. Wir können noch einkaufen und einige Fragen stellen und bedanken uns auf’s Herzlichste bei der Familie Edlinger-Theuriger, dass wir trotz des schlechten Wetters so viel Interessantes über die Produktion von Spargel und Erdbeeren gelernt haben.
Zufrieden fahren wir Richtung Wien - und dass wir mit sauberen Gummistiefeln heimkommen hätte niemand gedacht..    

Christiana und Johannes Edlinger-Theuringer

Altes Dorf 10, A-2281 Raasdorf

www.edlingers.at

Fotos:  ÖKL

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