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Fish & Chips im Herbst

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6. Oktober 2020

Kartoffelhof Schramm in Großengersdorf, Niederösterreich

 

Unsere Landpartie führte uns zuerst zur Familie Schramm. Direkt am Erd-

äpfelacker erklärte uns Christoph Schramm alles über Anbau, Pflege und

Schädlingsbekämpfung im Kartoffelanbau. Gut ausgerüstet mit Gummistiefel

und Spaten und bekamen wir die einmalige Gelegenheit die verschiedensten

Erdäpfelraritäten selbst auszugraben und zu ernten.

Der landwirtschaftliche Betrieb in vierter Generation produziert auf 8 ha rund 40 verschiedene Erdäpfelraritäten. Der Biobetrieb geht ganz bewusst einen anderen Weg – nicht den Weg der Massenproduktion, welchen viele Betriebe heute einschlagen, sondern den Weg auf kleiner Fläche hochqualitative, nachhaltig produzierte Lebensmittel zu erzeugen. Der Junior Betriebsführer Christof Schramm probiert auf seinen Flächen Kartoffelsorten aus der ganzen Welt in allen Farben und Formen aus. Der Kartoffelhof Schramm vermarktet die Erdäpfel zu 80 % online. Die Bestellungen werden frisch abgepackt und anschließend mit der Österreichischen Post an die KonsumentInnen verschickt.

Ein Teil der Erdäpfelraritäten des Kartoffelhofes Schramm  wird veredelt und Vodka und Gin daraus gebrannt. Hier arbeitet Christof Schramm mit dem preisgekrönten Edelbrenner Josef V. Farthofer von der Mostelleria aus Öhling zusammen, wo er den edlen „Vodkart“ brennt. Der Weg von der Kartoffel zum Vodka dauert rund 1 bis 1,5 Jahre – von der Aussaat im April über die Ernte im Herbst bis hin zum fertigen Destillat wird viel handwerkliches Geschick und Sorgfalt investiert. Zum „London Dry Gin“ gibt es auf dem Kartoffelhof Schramm dazu auch gleich noch den selbstgemachten Tonic-Sirup mit ausgelesenen Kräutern und Gewürzen zubereitet. Bei der Verkostung konnten sich die AfterworklerInnen von der Qualität der Spirituosen und den wunderbaren Geschmack der gedämpften Erdäpfelraritäen überzeugen. 

www.kartoffelsorten.at

AfterWork_Fish & Chips_201006 (86).JPG

Fotos: ÖKL

Gärtnerei- und Aquaponikbetrieb Blün in 1220 Wien

 

Als die Landpartie die großen Hallen von „Blün“ betritt, fällt sofort der für ein Glashaus mit Gemüsenabau recht fischige Geruch auf. Hier hat sich eine Gruppe erfahrener Landwirte zusammengeschlossen, um etwas ganz Neues auf die Beine zu stellen – Fischzucht trifft Gemüsebau. Aquaponik ist eine Technologie, die beide Betriebsformen in einem geschlossenen Kreislauf vereint. Die TeilnehmerInnen wurden in zwei Gruppen durch die interessante moderne Anlage geführt und erfuhren, wie die Wiener Welse und das Wiener Gemüse produziert werden. In der kleinen Gruppe war es für jeden möglich, ganz nah an die Becken zu treten und die Fische zu beobachten.

Nach 8 Monaten sind die Fische schlachtreif und werden mit der sogenannten „Chill-Methode“ zuerst mit 6 Grad kaltem Wasser betäubt, sie werden quasi ohnmächtig und anschließend händisch geschlachtet.

Insgesamt sind 30.000 Liter Wasser im Kreislauf, wobei rund 10 % aus den Fischbecken täglich erneuert werden. Das Abwasser, welches mit Eisen und Kalium angereichert wird – die Pflanzen brauchen Spurenelemente für ein gutes Wachstum – wird direkt über Leitungen zu einem kleinen ausgewiesenen Teil des Gemüses im Glashaus geleitet. Kein Tropfen Wasser geht hier verloren!

In den insgesamt 50.000 m² großen, modernen Glashaus werden Tomaten, Auberginen und allerlei Gemüse produziert. Bei Blün wird in einem geschlossenen Nährstoff- und Wasserkreislauf angebaut. Die Produkte können nicht als „bio“ verkauft werden, da laut Bio-Verordnung der mutterbodengebundene Anbau Voraussetzung ist. Die Pflanzen im Glashaus wachsen bei Blün auf einer Matte mit Kokossubstrat. Im Glashaus wird keine Chemie verwendet sondern mit der Natur gearbeitet. Zur Schädlingsbekämpfung werden räuberische Nützlinge ausgebracht. Außerdem werden, wie es im Bioanbau geläufig ist, Pflanzenöle und Harze gesprüht – so verkleben die Beine von Schädlingen und die Nützlinge haben eine einfachere Beute.

Der kulinarische Abschluss der Landpartie war die Verkostung von geräuchertem Wels und Snack-Gemüse mit Weinbegleitung und das Stöbern im Hofladen.

https://bluen.at/

 

Fotos: ÖKL

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